Reflektion MCC Köln, 18. September 2016
Rev. Dr. BK Hipsher (Boston/USA und Virtuelle MCC in Second Life)
Röm 10,9–18 & Matthäus 15,21–28
Unsere Lesungen heute liefern uns ein interessantes Paradoxon. Auf der einen Seite die Lektion aus Römer: Sie lehrt uns, dass alle Menschen den gleichen Zugang zu der rettenden Gnade des Christus haben. Aber in unserer Lesung von Matthäus hören wir Jesus einer Frau sagen, dass das, was er zu bieten hat, reserviert ist für die „… verlorenen Schafe des Hauses Israel „. Zwei verschiedene Botschaften. Also, was führt diese beiden unterschiedlichen Lesarten zusammen?
Unsere Lektüre von Römer scheint zu zeigen, dass das, was wir sagen, was wir bekennen, was wir glauben, unsere Verbindung zur rettenden Gnade des Christus ist. Aber es gibt eine tiefere Lektion: Was in unserem Herzen ist, ist mit den Worten verbunden, die aus unserem Mund kommen.
In unserer Evangeliums-Lesung ist Jesus weg von seiner Heimatstadt, er ist unterwegs, lehrend und predigend. Er ist müde. Er braucht Ruhe. Aber es gibt eine Frau, deren Tochter braucht Hilfe. So geht sie zu Jesus, weil sich die Kunde von ihm sogar in dieser Gegend verbreitet hat. Man spricht über Jesus. Die Nachricht über seine Lehre und Heilungen hat diesen weit entfernten Ort erreicht. Diese Frau hat die Nachricht gehört, dass Jesus die Kranken heilt. So geht sie zu Jesus, um ihn um Hilfe zu bitten.
Aber Jesus verweigert sich ihrer Anfrage. Und er fährt fort zu sagen, dass seine Lehre und Heilung nur für die Kinder von Israel vorbehalten ist, nicht für solche wie sie. Er verweist sogar auf ihre kleine Tochter als einen weiblichen Hund… „Es ist nicht richtig das Brot der Kinder zu nehmen und es den Hunden zu geben. “ Und die Frau antwortet: „Aber die Hunde essen die Krümel, die von Tisch ihrer Herren fallen. “
Die Frau wusste, dass Jesus ‚ ablehnende Antwort nicht das widergespiegelt hat, was in seinem Herzen war. Sie hat seiner negativen Antwort nicht erlaubt, sie zu davon abzubringen, die heilende Gnade Gottes für ihr Kind zu erwarten. Und ihre Antwort weckte Jesus auf und zeigte ihm, was seine Worte ihr getan haben könnten. Plötzlich kam er zu sich. Die Frau, die Jesus ihre Wahrheit gesagt hat, erlaubte ihm, das Mitgefühl zurückzugewinnen, das in seinem Herzen war.
Ihr seht, was wir sagen, ist wichtig. Und das nicht nur, weil unsere Worte die Macht haben, zu verletzen oder zu heilen. Wir hören buchstäblich, was wir sagen. Und unser Unterbewusstsein glaubt es. Negative Selbst-Botschaften sind nicht harmlos. Deshalb ist es wichtig, dass wir unsere Worte überprüfen, so dass das, was in unserem Herzen ist, mit dem übereinstimmt, was aus unserem Mund kommt.
Unfreundliche Dinge zu sagen, verletzt andere und es verletzt uns selbst. Negativität sperrt uns weg von der Sonne des Geistes. Wir können andere Menschen verletzen. Und wir schaden auch uns selbst.
Wenn wir mit der gleichen Sorgfalt sprechen, die wir in unseren Herzen halten, sorgen wir für Gerechtigkeit. Wir predigen das Evangelium. Wir bringen die Gute Nachricht in die Welt. Und was ist die Gute Nachricht? Ganz einfach…: Gott liebt uns, Gott liebt mich, Gott liebt Dich… das ist die Gute Nachricht. Unser Leben in einer Weise zu leben, die dem entspricht, was wir glauben, ist hart.
Jede und jeder einzelne von uns ist verantwortlich für die Verbreitung der Frohen Botschaft von der Liebe Gottes. Und die Art, wie wir das tun, ist, einander in unserem Herzen zu lieben, und mit Güte und Mitgefühl sprechen. Das ist leichter gesagt als getan. Vielmehr ist das ein lebenslanges, tägliches Unterfangen. Wir können nur einen Tages nach dem anderen leben und das Beste tun, was wir können. Alles, was von uns verlangt wird, ist, dass wir versuchen, achtsam zu sein, und wenn wir dahinter zurückfallen, unser Verhalten so zu ändern, wie Jesus es tat.
Als die Frau Jesus darauf hinwies, dass er ihre Tochter nicht mit Respekt behandelt hatte, wachte er auf. „Da sprach Jesus zu ihr: Frau, dein Vertrauen ist groß! Deine Bitte wird gewährt.“ Was die Frau zu Jesus sagte, hat ihn verändert. Und ihr tiefer Glaube an Gottes Barmherzigkeit hat ihr durch diese schwierige Situation geholfen. Ihre Bereitschaft, das anzusprechen und auszusprechen, hat ihre kleine Tochter gerettet und in diesem Prozess auch Jesus von seiner eigenen Negativität gerettet.
Wir alle haben manchmal Tage, an denen wir übermüdet sind. Wir werden Fehler machen. Es ist unsere Pflicht als Christen, die Gute Nachricht von Gottes Liebe zu teilen – darin, wie wir handeln, wie wir sprechen, wie wir unser Leben leben. Wenn jemand mit uns in Kontakt kommt, steht es in unserer Macht, Güte und Gnade zu teilen, oder Negativität und Angst.
Mögen wir alle von diesem Ort weggehen die Gute Nachricht gehört habend, in unseren Herzen glaubend, dass wir würdig der Liebe Gottes sind, und hinausgehen in die Welt, um mit allen diese Nachricht zu teilen, mit denen wir in Kontakt kommen. Wir müssen nicht auf der Straße Broschüren verteilen. Wir müssen einfach dem Christus erlauben, unser Leben zu verändern und uns mit Gnade zu füllen.
Ich kam heute hierher, um euch diese Botschaft der Barmherzigkeit und Hoffnung zu bringen, der Gnade und der Liebe. Jetzt geht selbst und nehmt die Gute Nachricht mit in eine verletzte und verwundete Welt. Und möge Gott mit Dir gehen auf Deinem Weg. Amen.