Predigt MCC Köln, 22. Feb. 2015
Matthias Fritsch
Matthäus 4, 1-11: Jesu Versuchung
1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« 5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« 8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.
Matthäus 4, 1-11
1 Jesus ging in die Wüste um Versucht zu werden. Es war wohl das Ziel versucht zu werden und diese Auseinandersetzung zu haben. Er fastete vielleicht um sich darauf vorzubereiten. Nach 40 Tagen tritt der Teufel auf. 3/4 Der Versucher. Ein Titel für den Teufel. Er provoziert Jesus indem er ihm eine Aufgabe stellt, die nur der Sohn Gottes erfüllen kann. Er kann seine Macht benutzen um Brot aus einem Stein zu erstellen und seinen Hunger zu stillen. Dies wäre dann eine übernatürliche Tat, also „Göttlich“. Aber Jesus antwortet: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,…“. Warum macht Jesus
sich kein Brot. Man könnte ja meinen, er trifft den gefährlichsten Gegner und ist hungrig, da kann doch ein bisschen Brot nur helfen. Aber Jesus sagt, nein: Der Mensch braucht zwar Brot, aber viel mehr Gottes Wort. Jesus tritt ihm nicht als Gott gegenüber, sondern als Mensch.
Da fällt mir eine andere Stelle aus der Bibel ein. Kennt jemand die Geschichte von der Hochzeit von Kana, wo Jesus Wasser in Wein verwandelt. Was antwortet Jesus seiner Mutter, als sie Ihn bittet dies zu tun. „…Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“. Die zwei Geschichten sind zeitlich nicht weit auseinander. Jesus möchte sich wohl noch nicht als Sohn Gottes outen. Bei seiner Mutter macht er es doch. Beim Verführer sagt er nein.
5 Beide befinden sich nun auf dem Tempel in Jerusalem. Es handelt sich zu der Zeit um den herodianischen Tempel, welcher laut dem Geschichtsschreiber Flavius Josephus 100 Ellen hoch war. Dies Entspricht ca 45 Metern, also mehr als einem Viertel des Kölner Doms. -> Sehr hoch und auf jeden Fall tödlich, wenn man herunterfällt. Der Teufel sagt: „Wenn du der Sohn Gottes bist, so wirf dich hinab“ und weil er sich gut in der Bibel auskennt zitiert er Psalm 91, 11-12: »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß
nicht an einen Stein stößt.“. Er argumentiert erst wieder manipulativ. Er will Jesus provozieren seine Macht zu nutzen. Dann Argumentiert er wie es viele Menschen auch tun. Er nimmt Bibelstellen (Korrekter, der Thora) zur Bekräftigung seiner Aussage. Aber er missbraucht die Bibelstelle, denn er meint nicht was gut ist. Jesus antwortet ebenfalls mit einem Bibelzitat: (5.Mose 6,16): „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“. Man sieht hier deutlich, dass nicht Jeder der mit Bibelzitaten um sich wirft es gut meiner oder gar Christ ist. Aber man sieht auch, dass ein Bibelzitat dennoch eine gute Antwort und Hilfe ist, wenn es richtig angewandt wird.
Ein zweiter Gedanke: Der Teufel weiß vielleicht nicht, ob Jesus wirklich Gottes Sohn ist, aber er will es wissen. Diese Prüfung hätte den Sohn Gottes geoutet, oder den vermeintlichen Messias getötet. Er hätte sofort Bescheid gewusst. Dies ist nur ein Gedanke von mir.
9 Nun ändert der Teufel seine Strategie. Mit dem vorzeitigen Outing wird das wohl nichts, Jesus ist wohl echt ein Mensch, also wird nun der Mensch versucht. Und zwar mit dem was die Welt regiert. Geld und Macht. Ländereien und Königstitel. Das Streben von so vielen Menschen geht nach Geld, aber vor allem nach Macht. Hier wird an die Schattenseite der menschlichen Herzens appelliert. Ich mache dich reich und mächtig. Aber alles hat seinen Preis. Wenn Jesus auf der Erde als Mensch auftritt, dann kann er auch ein „höheres“ Wesen anbeten. Er soll den Teufel anbeten. Denn der
Teufel will gerne Gott sein. Er gibt ihm dafür alles was der Mensch sich wünscht. Alles Geld und alle Macht der Welt.
Im Übrigen wird einem Menschen diese „Ehre“ zu Teil werden, wenn man der Offenbarung Glauben schenkt. Der „Antichrist“ wird die alle Macht der Welt haben. Er fordert sozusagen Jesus auf die Seiten zu wechseln und der „Antichrist“ zu werden?
10 Jesus Antwortet darauf: „Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): „Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.“
Jesus befielt dann Satan weg zu gehen. Er spricht ihn mit Namen an. Weiter sagt er: Wir sollen nur Gott anbeten und ihm alleine dienen. Ich kann nicht sagen ob dieser Befehl, diese direkte Rede aus dem göttlichen Jesus kommt, oder er weiter echt Mensch ist. Ableiten kann man es nicht. Auch das anschließend die Engel ihm dienen gibt keine Antwort darauf, ob Jesus sich nun Gottes Sohn geoutet hat. Schließlich dienten Engel öfters Menschen in verschiedenen Situationen.
Ich kann nicht sagen, ob diese direkte Rede in Bedrängnis ein empfehlenswerter Ausspruch ist. Mein persönlicher Umgang in solchen Situationen ist mich an den Herrn zu wenden, wie Jesus selbst empfiehlt. Denn beim Erstellen dieser Predigt, merkte ich erst wie gefährlich diese Geschichte für mich ist. Es kamen Erinnerungen an Auseinandersetzungen mit okkultem und der dunklen Seite hoch. Aber es ist ein Leitfaden von Jesus, wie wir damit umgehen können.
Genauso will ich nicht sagen, dass Jesus nicht Gottes Sohn ist. Vielmehr hat er hier als Mensch gehandelt um uns Menschen zu zeigen, wie wir damit umgehen können. Er war uns gleich. Heute ist Jesus alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben.
Wir dürfen und sollen uns an den Herrn halten und ihm vertrauen!
Amen