Impuls MCC Köln, Jair
16. Juni 2024
Ich bin in meiner Freizeit viel auf YouTube oder Instagram unterwegs, und manchmal bilden die dortigen Filmschnipsel einen Rattenschwanz ungeahnten Ausmaßes.
So habe ich mir Mitte April aufgrund einer sehr lustigen Szene ein Streaming-Abo beim Netflix für Anime zugelegt. Anime wird jeder kennen, Heidi und Biene Maja, zum Beispiel. Anime ist das japanische Wort für Zeichentrickfilm und verortet für uns im europäischen Raum Zeichentrickfilme „aus Japan kommend“, im Gegensatz zur Serie „Es war einmal…“ das Leben, der Mensch, die ist aus Frankreich.
Seitdem schaue ich mir querbeet verschiedene Serien an. Begonnen hat es mit einer Dämonin namens Jahy, deren Welt zerstört wurde, die fast all ihre Kräfte verloren hat und anschließend am weltlichen Konzept Kapitalismus verzweifelt. Wie die „große Jahy“ versucht ihrer menschlichen Vermieterin die monatliche Miete vorzuenthalten und in einer Bruchbude erstmals alleine einen Haushalt errichten muss, hat mich sehr an meine Anfänge des eigenen Haushalts erinnert. Am Ende hat sie ihre Heimat nur verloren, weil die Schwester ihrer Dämonenkönigin einfach wieder etwas Aufmerksamkeit wollte und deswegen die Welt von Jahy zerstört hat. Als wäre Jahy eine Playmobilfigur, deren Puppenhaus im Müll landet, weil der Bruder sauer auf seine Schwester ist, die nicht mit ihm spielt.
Eine Biblische Entsprechung finden wir in Hiob, der alles im Leben verloren hat wegen einer Wette zwischen Gott und dem Teufel, der aber, auch am Ende, nie erfahren hat, dass das, was geschehen ist, mehr war als nur Unglück und Segen für ihn.
In den vielen Serien die ich seitdem gesehen habe, habe ich verschiedene Konzepte über Tod, Himmel, Wiedergeburt und Leben nach dem Tod gesehen.
In einer Geschichte beginnt die Reise damit, dass sie endet. Die Heldentruppe kehrt vom Abenteuer zurück, der große Dämonenkönig am Ende der Welt ist besiegt, die Wege trennen sich und vor allem für die Elfenmagierin Frieren, einige 100 Jahre alt, ist nur ein Wimpernschlag Zeit vergangen. Sie verabreden sich 50 Jahre später für einen wiederkehrenden Meteroitenschauer, bei dem der Held dann friedlich einschläft. Erst da wird ihr bewusst, dass sie ihn gar nicht wirklich kennt. Daraufhin helfen ihr die verbleibenden Freunde, selbst im Sterben, die Wegbeschreibung zu einer Himmelspforte am Ende der Welt zu finden, die zufälligerweise gleich neben dem Schloss des besiegten Dämonenkönigs liegt.
Dabei kommen immer wieder Fragen auf, ob es nach diesem Leben eigentlich weitergeht, oder ob danach gar nichts kommt. Ob es reicht, an die Göttin zu glauben, oder ob ein alkoholkranker Priester, der laut Gelöbnis gar nicht trinken sollte, dann noch ein Anrecht auf den Himmel hat.
Allen ist gemein, dass sie sich auf das Abenteuer begeben haben, um zum Schluss vor der Göttin zu bestehen, denn sie haben etwas herausragend Gutes getan.
Zurück im Hier und Jetzt, muss ich an das Versprechen aus dem Johannes-Evangelium denken und an einen Puerto-Ricaner, der aus Indien stammt und ein großer Hindupriester war. Eines Tages stand er in die Ecke gedrängt vor einer Giftschlange, um sich in diesem Moment auf Jesus Christus zu berufen, worauf die Giftschlange wider besseren Wissens von ihm ablies. Fernab des Christentums aufgewachsen, wusste er nur, dass, wenn nichts mehr hilft, Jesus Christus hilft, den Rat hatte ihm einst seine Mutter gegeben.
Das führte mit der Zeit zum Verlust seiner Priesterwürde und seiner Privilegien, weil er ohne jeglichen Einfluss christlicher Personen von Gott aus seinem alten Hindu-Leben herausgeführt wurde.
Ich muss auch an einen jüdischer Rabbi aus Südafrika und ein palästinensischer Muslim, die jeder ihre eigene Erfahrung mit Jesus Christus gemacht haben und ihre Überwindung, an einen Juden zu glauben. Nein, er war nicht römisch-katholisch.
„Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat.“
Johannes 3,16 (NeÜ)
Es ist überhaupt nicht leicht, dieses Geschenk anzunehmen. Eine Nachbarin unserer Gemeinde, eine Muslima, war die gute Seele unseres Hauses. Eines Tages beschloss ich, ihr Blumen zu schenken und musste in der Folgenzeit monatelang ihr Essen als Geschenke über mich ergehen lassen. Das Essen war sehr gut, aber als Empfangskraft habe ich etwas gegen Mundgeruch.
Eine Kollegin klärte mich dann auf: Um im Islam bestehen zu können, muss am Ende des Lebens das Gute, das man anderen getan hat überwiegen. Das Problem, wenn jemand dir etwas Gutes getan hat, musst du es ihnen tausendfach vergelten. Ich weiß nicht, ob das so stimmt, aber nach diesem Prinzip handelte die Frau. Jesus Christus anzunehmen, ein Geschenk anzunehmen, war ihr nicht möglich.
Vielleicht fällt es dir schwer, auf dein Leben zu blicken und zu denken, Jesus Christus ist für mich gestorben und das deckt alles ab.
Dazu möchte ich auf Anime, Filme, PC-Spiele verweisen: EGAL wie schrecklich ein Charakter sein mag, wie unaussprechbar ihre Gräueltaten sein mögen, es gibt immer eine Fanbase, die alles verzeiht und sagt: I can fix them. Oder sogar „I don’t want to fix them, they are perfect“
Wie viel mehr ist Gott dazu in der Lage, die wir von Gott geschaffen sind, zu sagen, du bist perfekt, hier ist Jesus Christus, für dich gestorben, nimm dieses Geschenk an, komm zu mir zurück, du gehörst zu mir.